Beschreibung
Oblomow als Weltumsegler.*»Gnädiger Herr, fahren Sie nicht übers Meer, um Gottes willen«! Mit diesen Worten flehte der Diener Filipp im Oktober 1852 seinen Herrn an, einen hypochondrischen Sonderling und verzagten Junggesellen, dem seine Freunde den Spitznamen »Prinz der Faulheit« verliehen hatten.*Ausgerechnet dieser Hypochonder und Sonderling brach nun zu einer gefährlichen Reise auf, die ihn über Südafrika in den Fernen Osten und in die sibirische Wildnis führen sollte. Cholera an Bord, ertrunkene Matrosen, Skorbut, ein gebrochener Großmast, Flauten und Taifune: So sahen die Risiken und Strapazen der damaligen Segelschifffahrt aus.*Aber Gontscharows Bericht ist mehr als ein Seemannsgarn. Hier schildert ein großer Schriftsteller eine verschwundene Welt. Seine Darstellung des Kulturkonflikts mit den Japanern, die sich der gewaltsamen Öffnung ihres Inselreichs widersetzten, ist ein Glanzstück grausamer Komik; ebenso scharf sieht der Autor die Niederlassungen der Weißen in Singapur und Hongkong und die russische Kolonisation in Sibirien.*Für seinen Auftraggeber, den Zaren, hat Gontscharow einen offiziösen Reisebericht verfasst. Erst 1935 wurden die privaten Briefe veröffentlicht, die er seinen Freunden geschrieben hat. Hier nimmt er kein Blatt vor den Mund; er klagt und schimpft und erzählt im unbefangensten Ton von seinen haarsträubenden Abenteuern.*Erich Müller-Kamp hat Auszüge aus der »Fregatte Pallas« mit diesen Briefen zu einem kohärenten Ganzen montiert, eine Einleitung, ein Nachwort und ein Personenregister beigesteuert und eine vorbildliche Edition dieses Reiseklassikers geliefert.
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