Karolina Kuszyk erhält den Kulturpreis Schlesien 2023
Die Autorin Karolina Kuszyk erhält mit ihrem Buch »In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen«, erschienen am 11. Oktober 2022 im Ch. Links Verlag, den Sonderpreis der Jury.
Am 7. Oktober 2023 sollen die Preisträgerinnen und Preisträger ausgezeichnet werden. Die diesjährige Preisverleihung findet in Breslau/Polen statt.
Der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen wird seit 1977 verliehen. In Niedersachsen hatten besonders viele deutsche Schlesierinnen und Schlesier, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten, Aufnahme gefunden und wesentlich zum Wiederaufbau des Landes beigetragen. Die Niedersächsische Landesregierung hatte diesen Preis daher seinerzeit gestiftet als Zeichen der Verbundenheit des Landes Niedersachsen mit den in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Schlesierinnen und Schlesiern. Mit dem Preis sollen die Leistungen solcher Kunst- und Kulturschaffenden gewürdigt werden, die entweder selbst aus Schlesien stammen oder deren auszuzeichnendes Werk Bezüge zu Schlesien aufweist. Gegenstand der Preisverleihung waren hervorragende Einzel- oder Gesamtleistungen auf dem Gebiet der Literatur, der bildenden Kunst und der Musik.
Etwa zehn Millionen Deutsche flohen mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien, Pommern, der Kurmark und Ostpreußen oder wurden von dort vertrieben. Zurück blieben ihre Häuser, Straßen, Fabriken und Kirchen, aber auch ihre Möbel, Küchengeräte und Bilder, alles »poniemiecki« (ehemals deutsch). Welche Geschichten erzählen sie heute über ihre ehemaligen Besitzer? Die Gebiete östlich von Oder und Neiße lagen fortan in Polen. Menschen aus anderen Landesteilen, darunter Vertriebene aus den östlichen Grenzgebieten um Lemberg und Vilnius, wurden dort angesiedelt. Wie machten sie die Städte und Dörfer der ehemaligen Besatzer zu ihrer Heimat? Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine Vielzahl persönlicher Begegnungen erzählt Karolina Kuszyks »In den Häusern der anderen« davon, wie die Biografien von Menschen und Dingen miteinander verwoben sind.
Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagte: »Angesichts der herausragenden Kandidatinnen und Kandidaten in diesem Jahr war die Entscheidung für meine Jurykolleginnen und -kollegen und mich besonders schwer. Dennoch konnten wir eine Entscheidung treffen und wieder verdiente Persönlichkeiten als Preisträgerin und Preisträger bestimmen. Weiterhin überschattet Putins brutaler Angriffskrieg auf die Ukraine die Preisverleihung des Kulturpreis Schlesiens. Zahlreichen Ukrainerinnen und Ukrainern wurde ihre Heimat genommen. Sie stehen nun vor den Trümmern ihrer Existenz. Gemeinsam als Europäische Union müssen wir auch in Zukunft der Ukraine ein verlässlicher Partner sein. Zusammenhalt und Solidarität sind gerade in der heutigen Zeit von unschätzbarem Wert. Kunst und Kultur können hierbei ein starker Motor sein, um genau diesen Zusammenhalt weiter zu stärken. Aus diesem Grund bin ich mir sicher, dass die diesjährige Preisverleihung in der historischen Stadt Breslau auch dieses Mal ein voller Erfolg wird.«
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