Humor und Geschichte

Zeitzeuge und Erzähler der deutschen Geschichte: Bernd-Lutz Lange wird 80

Wir gratulieren unserem Autor Bernd-Lutz Lange – Gärtner, Buchhändler, sogar Schlagersänger (mit lautmalerischen englischen Texten), Kabarettist, erfolgreicher Autor, Sammler, Flaneur, Spurensucher – zu seinem 80. Geburtstag!

Wie beschreibt man ihn am besten? Er wuchs in Sachsen auf, lebt seit Jahrzehnten in Leipzig, tourt durch die Lande in ausverkauften Sälen. Sein Publikum liebt ihn. 1989 engagierte er sich für friedliche Veränderungen – beschrieben ist diese dramatische Zeit in »David gegen Goliath« (zusammen mit Sascha Lange).

Porträtfoto Bernd Lutz Lange
Sprecher:in, Autor:in

Bernd-Lutz Lange, geboren 1944 in Ebersbach/Sachsen, wuchs in Zwickau auf. Nach einer Gärtner- und Buchhändlerlehre studierte er an der Fachschule für Buchhändler in Leipzig.

Der Weg vom politischen Kabarettisten zum Schriftsteller und vom Schriftsteller zum erfolgreichen Autor war für ihn nicht weit, aber dennoch überraschend. Ein Mann, der sein Publikum kennt und weiß, worüber es lacht, weiß ebenso so sicher, was für die Leser:innen Unterhaltung und Lebenshilfe sein kann.

Er betrachtet das Sächsische, die Sprache ebenso wie die Mentalität mit Sympathie, er erforscht jüdisches Leben in Leipzig, ihn interessiert die Geschichte des Ostblock-Witzes, die Mentalität der Kaffeehäuser und er entdeckte die wunden und heilenden Punkte seiner eigenen Vita in einem Land, dessen Gesellschaftsentwurf misslang.

Für seine überaus erfolgreichen Bücher wie »Magermilch und lange Strümpfe«, »Mauer, Jeans und Prager Frühling«, »Das gabs früher nicht«, »Freie Spitzen« war und ist das Stoff zum Nachdenken, Schreiben und Lesen. 

In seinem neusten Buch »Café Continental« (Erscheinungstermin: 15. Oktober 2024) macht Bernd-Lutz Lange nun ein altes Café zum Schmelztiegel deutsch-deutscher Geschichte – nachdenklich, mit leisem Humor, einem Schuss Satire und einem Hauch Melancholie.

Gratulationen und Stimmen zu Bernd-Lutz Lange

Bernd Lutz Lange ist ein leidenschaftlicher Erzähler von Geschichten, die ihm nie ausgehen. Und ihm selbst geht das Staunen über diese Geschichten nicht aus. Er freut sich an ihnen, manchmal diebisch, oft kopfschüttelnd. Gloobste das??! Melancholisch erlebt man ihn selten, fast nur, wenn er über Prag 68 spricht. Was hätte draus werden können! Möge ihm die Neugier auf das, was kommt, immer erhalten bleiben. Und der Spaß am Entdecken, an dem er uns teilhaben lässt.

Thorsten Ahrend, Leiter Literaturhaus Leipzig

 

Lieber Bernd-Lutz,
aus den Niederungen des Elbtals grüße ich Dich mit dem Nu-Wort. Ich schreibe »nu« zu Deinem Enthusiasmus, der weiter muss, »nu« zu Deinen Ideengeschenken, die anzunehmen eine Freude ist, »nu« zu Deiner Leselust, die lustig ernst macht, »nuni« zu Deinem revolutionären Geist, der weiter rumgeistert. Danke an Dich für die gemeinsamen Projekte, für den Finck, den wir wieder zum Fliegen gebracht haben und der recht hat, wenn er sagt: »Da, wo der Spaß aufhört, fängt der Humor an.« Auf einen schönen 80. Anfang!

Peter Ufer, Autor

 

Er habe, hat er einmal erzählt, eigentlich immer ein Notizbuch bei sich. Um das, was im Alltag passiert, seiner Umwelt und ihm selbst, festzuhalten. Und das hat er mit bewundernswerter Konsequenz getan. Und mit einem an seinen Jahrzehnten im Kabarett trainierten Sinn für überraschende Pointen. Die bringt er an sein Publikum – mit Witz, Ironie und tieferer Bedeutung. Und mit Herz und Verstand. Vor allem diese längst nicht mehr selbstverständliche Mischung macht ihn so beliebt: als charmanten Entertainer, als erfolgreichen Buchautor und als kenntnisreichen Chronisten der sächsischen Geschichte. Happy birthday, lieber Bernd-Lutz!

Katrin Wenzel, mdr Kultur

 

Bernd-Lutz Lange gelingt etwas Erstaunliches: Er erzählt von Menschen und Begebenheiten in Zwickau, Leipzig, DDR - und trifft damit Erwartungen der Leserinnen und Leser in Rostock wie in Berlin, Düsseldorf wie Hamburg, in der Provinz wie in den Städten. Es sind Erwartungen an Geschichten, in denen das Menschliche auf Umstände trifft, in denen ein Heimatgefühl angesprochen wird, das nicht allein an Orte gebunden ist. In diesen Erinnerungen bleibt lebendig, was bewahrt werden möchte. Dass dabei auch Mechanismen der Politik deutlich werden, gehört zum Bleibenden dazu. Und dass Humor so universell ist wie Menschlichkeit.  

Janina Fleischer, Redakteurin Leipziger Volkszeitung

Eine charmante literarische Reise durch die Zeit

Café Continental
Empfehlung

Geschichten und Plaudereien an Marmortischen
Hardcover
22,00 €

Im Café treffen sich Jung und Alt, man lernt Leute kennen und erlauscht allerhand Spannendes von den Gesprächen an Nachbartischen. Das Café Continental ist ein solcher Schmelztiegel. Hier tut sich für Richard Dumont eine ganze Welt auf. Mit den Freunden am Malerstammtisch diskutiert er leidenschaftlich über politische Großwetterlagen und allerprivateste Liebesangelegenheiten, und der Pianist Ferdinand Barnowsky nimmt ihn mit auf eine Reise in die goldenen Zeiten des Berliner Kabaretts der zwanziger Jahre, ins Romanische Café und zur Premiere der Dreigroschenoper. Bernd-Lutz Lange hat in diesem Kaffeehaus einen literarischen Ort gefunden, mit dem er im Kern die Geschichte dieses Landes ab Mitte der sechziger Jahre bis heute erzählt – und nicht zuletzt vielleicht auch die eigene.

Alle Bücher von Bernd-Lutz Lange